Kirchen: Gemeinde Seewald

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Kirchen rund um Seewald

Unten aufgeführt finden Sie die Kirchen in der Gemeinde Seewald.

Ortsteil Besenfeld

Laurentiuskirche ( Kniebisstraße/Ecke Brunnenstraße):

Die Laurentiuskirche wurde im Jahr 1762 erbaut, und zwar anstelle einer älteren. Ihre einzige Glocke, ungefähr 135 kg schwer (f') wurde laut Inschrift im Jahr 1479 gegossen und trägt als Inschrift in lateinischer Sprache den Gruß des Engels an Maria Lukas 1,28. Die Kirche trägt den Namen eines Märtyrers der frühen Kirche, der ums Jahr 258 unter dem römischen Kaiser Valerian umgebracht wurde.

Die ursprünglich sehr kleine Kirche wurde im Jahr 1949 auf die heutige Größe mit ca. 120 Sitzplätzen erweitert. Seit 1970 hat die Laurentiuskirche auch eine Orgel.

Evangelische Kirche

Ev.-meth. Kirche ( Freudenstädter Str. 52):

Ein ungewöhnlicher Name - kurz erklärt
Wir nennen uns »evangelisch«, weil das Evangelium von Jesus Christus unser Fundament ist. Gleichzeitig kennzeichnet uns der Name als Teil der evangelischen Kirchenfamilie, die in der Reformation ihren Ausgang nahm.

»Methodistisch« heißen wir wegen einer spöttischen Bezeichnung für eine Gruppe von Studenten um John und Charles Wesley in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts. Statt der damals üblichen studentischen Lässigkeit praktizierten sie einen konsequenten Lebensstil. Neben intensivem Bibelstudium und gemeinsamem Beten waren ihnen vor allem die praktischen Dienste an Armen, Kranken, Arbeitslosen und Gefangenen wichtig. Deshalb wurden sie als methodistisch verspottet.

Aus dieser studentischen Bewegung wurde eine Erweckung, die das Leben vieler Menschen veränderte. Innerhalb weniger Jahrzehnte entstand daraus eine weltweite Kirche.
Evang.-meth.Kirche

Neuapostolische Kirche (Birkenweg 7)

Erbaut im Jahre 1966 nach den Plänen von Architekt Ernst Digel aus Reutlingen.

Friedhofskapelle bzw. Aussegnungshalle (Wildbader Str. 41)

Erbaut im Jahr 1973 nach den Plänen von Architekt Eberhard Geiss, Pforzheim und Bautechniker Willi Geiss, Besenfeld. Überdachte Halle mit zwei Aufbewahrungskabinen und offener Empore. 

Erbaut im Jahr 1973 nach den Plänen von Architekt Eberhard Geiss, Pforzheim und Bautechniker Willi Geiss, Besenfeld. Überdachte Halle mit zwei Aufbewahrungskabinen und offener Empore. Im Jahre 2000 erfolgte eine grundlegende Sanierung. Die Gemeinde beauftragte dazu die Architekten Ulrike Lange, Dornstetten/Kurt Föhr, Horb-Dettlingen. 

Der Turm trägt eine kleine Glocke (Guss: Dezember 2000). Inschrift auf der Glocke: „Christus spricht: „Ich lebe – und Ihr sollt auch leben“ – Joh. 14, 19“. 

Eine besondere Aufwertung erfährt die Friedhofskapelle durch das Buntglasfenster an der Giebelseite zum Friedhof hin. Das Glas stammt aus der Kunsthandwerkstätte der Fa. Derrix, Rottweil. Entworfen und gestaltet wurde das Fenster von Karl Walter Maurer. Die Vorgaben und die Idee zur Gestaltung des Fensters  wurden in verschiedenen Gemeinderatssitzungen, unter der Leitung von Ernst Schebetka, der von 1975 bis 2007 Bürgermeister der Gemeinde Seewald war, zusammen mit Pfarrer Jochen Helsen und Architektin Ulrike Lange gefunden. Ausgeführt ist das Fenster mit echten mundgeblasenen Antikgläsern. Diese wurden entsprechend zugeschnitten, verbleit und in die Haltekonstruktion an der Giebelwand eingesetzt. 

Die Darstellung kann nach Pfarrer Jochen Helsen ungefähr so interpretiert werden: „Da stehen sie, die vier Gestalten zur Rechten und die vier Gestalten zur Linken, des Kreuzes. Man kann nicht sagen, was in ihnen vorgeht. Ihre Gesichter sind leer, ihre Kleidung gedeckt. Ob sie zum Kreuz hinschauen oder zur Sonne blicken? Den Gesichtern lässt es sich nicht entnehmen. Doch fragt man sich, was mag in ihnen vorgehen. Was könnte sie bewegen? Vielleicht das, was die Menschen am Volkstrauertag bewegt. Die Erinnerung und die Trauer über zwei Weltkriege? Die Erinnerung an die Väter und Großväter, an die Toten, die man nur aus Erzählungen kennt? 

Im Blick auf das Glasfenster spiegeln sich Trauer, Hoffnung und der Glaube! 

1.     Die Trauer – das Schwarz des Kreuzes unterstreicht das Balkenkreuz in der Mitte. Undurchdringlich ist die Farbe der schwarzen Scheiben. Kein Lichtstrahl kann durch sie hindurch dringen.  Und in der Tat, so undurchdringlich ist der Tod. Wer ihm nahe gekommen ist, ahnt etwas von der Grausamkeit. Von uns aus kann man nicht wissen, was uns nach dem Tod erwartet. Da mag er uns wie ein gähnendes und schwarzes Loch vorkommen, in das man hinabstürzt. Und all die Schmerzen und die Trauer, die er auslöst. Nein, der Tod ist nicht zu verharmlosen. Schwarz und kalt tritt er in den Raum. Und doch ist das Schwarz nicht die beherrschende Farbe des Bildes. Es ist umgeben vom Gelb der Landschaft und dem Blau und Grün der acht Menschen auf dem Bild. Und so kommt man zum zweiten: 

2.     Die Hoffnung – ein starker Kontrast ist das Gelb der Landschaft zu dem Schwarz. Hell und strahlend leuchtet es dem Betrachter entgegen. Selbst an einem trüben Tag wirkt es freundlich. In eine solch sonnendurchflutete Gegend möchte man gerne gehen. Sanfte Hügel bestimmen das Bild. Man kann freier atmen, wenn man über solche Wege schreitet. Und das schöne ist, die Wege sind nicht abgeschlossen. An vier Stellen ragt die gelbe Farbe an den Rahmen und in das Klarglas hinein. So, als wenn der Künstler sagen würde: Schaut nicht nur das Bild an, ihr selbst gehört dazu. Dieses Bild reicht in eure Welt hinein. Es ist nicht ausgeschlossen. 

 Und doch kann sich das Gelb auf dem Bild nur so durchsetzen, weil über dem Kreuz eine große Sonne abgebildet ist. Sie hat sich erst gerade in ihrer vollen Größe gezeigt. Das rötliche der Morgendämmerung ist an zwei Stellen noch zu erkennen. Ja, die Welt erstrahlt in einem neuen Licht. Das Kreuz, der Tod muss enden, dort wo die Hoffnung Raum greift. Wo von der Auferstehung die Rede ist. Und doch, so stark auch die Hoffnung ist, die Menschen können doch nicht so recht begreifen. Und damit kommt man zum dritten: 

 3.     Der Glaube – blau ist die beherrschende Farbe bei den Menschen auf dem Bild. Ja, es kommt einem so vor, als wenn sich in ihnen das Gelb der Hoffnung mit dem Schwarz der Trauer vermischt. Sie sind noch gefangen von dem Schmerz des Todes. Sie können noch gar nicht recht begreifen, was geschehen ist, so schrecklich ist das, was sie erlebt, gesehen haben. Doch gleichzeitig sehnen sie sich nach Trost, nach Hoffnung, nach einem guten Wort und menschlicher Nähe. Deshalb stehen sie so dicht beieinander, geben sich gegenseitig Schutz und Halt. Gemeinsam wollen sie der Trauer Stand halten, gemeinsam halten sie nach der Hoffnung Ausschau. Und ein Stück weit sind sie von der Hoffnung auch schon durchdrungen, lassen ihre Gewänder etwas von dem Licht durch, das von außen in diesen Raum drängt. So versuchen sie einen Halt und Trost zu finden.[1]

Gemeinde-Nachrichten Seewald vom 1.12.2000

Ortsteil Urnagold

Johanneskirche


Die Johanneskirche ist eine alte Wehrkirche und diente – wie der Name "Johanneskirche" vermuten lässt – auch als Taufkirche (benannt nach Johannes dem Täufer). Die erste urkundliche Erwähnung der Kirche führt ins Jahr 1228, sie ist aber vermutlich älter; aus dieser alten Zeit stammt noch der Turm.

Einer tiefsinnigen Sage zufolge ist sie eine Stiftung eines adeligen Fräuleins, der Tochter des Grafen von Hohennagold, die sich in den großen Wäldern verirrt hatte; schließlich erreichte sie Urnagold und fand dort freundliche Aufnahme. Aus Dankbarkeit ließ sie dort eine Kirche bauen, dass durch den Klang der Glocken verirrte Wanderern wieder den rechten Weg finden.

Wohl aus dem 14. Jahrhundert stammt der gotische Chor. Seine alten Deckengemälde zeigen die Symbole der vier Evangelisten. Die Glasfenster wurden 1959 von Viktor Saile gestaltet und zeigen Johannes den Täufer und Jesus, das Gotteslamm, auf das er weist. Auf der Ostseite findet sich ein Sakramentshäuschen und eine Beichtstuhlnische. Außerdem finden sich beidseitig am Eingang des Chores zwei Tafeln mit den Namen und Dienstzeiten der evangelischen Pfarrer des Kirchspiels seit 1562.

Das Kirchenschiff stammt aus dem Jahr 1754, es wurde anstelle des alten, das abgebrannt war, erbaut. Der gotische Sandsteinalter und der Taufstein sind noch aus alter Zeit vorhanden. Ein großes Kruzifix aus der Zeit der Renaissance prägt den Raum des Kirchenschiffs. Im hinteren Teil des Schiffes findet sich ein Tafelbild mit der Darstellung des Abendmahls Christi – Bauernmalerei aus der Zeit des Barock, die sich an Leonardo da Vincis Abendmahlsdarstellung anlehnt. Seit 1965 besitzt die Kirche eine Weigle-Orgel. Einschließlich der Empore hat die Kirche knapp 300 Sitzplätze.

Zwei Glocken bilden das Geläut der Kirche: Eine 125 kg schwere Glocke (dis''), die im Jahr 1739 in Breslau gegossen wurde, und die 92 kg schwere Glocke (fis''), von Fa. Kurtz aus Stuttgart im Jahr 1923 hergestellt, mit der Aufschrift aus Jeremia 31,34: "Sie sollen mich kennen, beide, klein und groß, spricht der HERR".
Evangelische Kirche

Ortsteil Göttelfingen

Evangelische Kirche (Altensteiger Str. 31):

Nach einem Brand, der den ganzen Ort einäscherte, ist 1778/80 die ev.Kirche als einfache dreiachsige Saalkirche mit Walmdach und Dachreiter errichtet worden. Die ursprüngliche Winkelempore des flachgedeckten Kirchsaals wurde 1939 verkürzt und 1948 zur Rückempore verändert.

Neuerer Westzugang und Dachreiter 1939, halbkreisförmiger Choranbau 1948. Als erhaltenes seltenes Beispiel früherer Raumaufteilung unter der Empore Sakristei durch Lattengitter vom Saal abgetrennt.
Evangelische Kirche

Friedhofskapelle bzw. Aussegnungshalle (Forstweg 12)

Erbaut im Jahr 1982 nach den Plänen des Architekten Paul Pfeifle, Altensteig. Überdachte Halle mit zwei Aufbewahrungskabinen. Konstruktion: HLZ-Mauerwerk mit Riegelfachwerk, Holzbalkendecke, Walmdach mit Biberschwanzdoppeldeckung.

Ortsteil Erzgrube

Evangelische Kirche (Panoramastr. 3)

Neben dem Rathaus auf hohem Sandsteinunterbau steht am Hang die kleine neugotische Kirche, die im Jahre 1897 nach Plänen des Architekten Theodor Frey aus Stuttgart in Holz errichtet und landschaftsgebunden mit Schindelschirm verkleidet wurde.

Satteldach mit kleinem Dachreiter, bergseitiges Ziergespärre, erkerartiger Chorraum zur Talseite, massives Untergeschoss. Im Jahr 1975 wurde die Kirche neu renoviert.
Evangelische Kirche

Neuapostolische Kirche (Seestraße 17)

Nach Plänen des Architekten Ernst Digel aus Reutlingen im Jahr 1970 errichtetes Kirchengebäude.

Ortsteil Hochdorf

Evangelische Kirche (Untere Gasse 23)

In Jahr 1799 als strenger dreiachsiger kapellenartiger Saalbau mit hohen, kleinsprossig geteilten Rechteckfenstern und Dachreitern errichtet. Gerader Chorschluss, im Inneren im Jahr 1975 modern umgestaltet.
Evangelische Kirche

Ortsteil Schernbach

Evangelische Kirche (Erzgruber Straße 1):

1897nach Plänen des Architekten Theodor Frey aus Stuttgart erbaut. Verschindelter Fachwerkbau auf massivem Sockelgeschoss, seitlicher angesetzter Turm, Rechteckchor mit Überdachung. 

Jahrbuch 2010 Landkreis Freudenstadt

Die Schernbacher Kirche

von Ernst Schebetka

Wer in unseren Städten und Dörfern das Zentrum sucht, hält am besten nach der Kirche Ausschau. Auch in Schernbach, einem kleinen Teilort von Seewald, ist dies so. Mitten im Ort, an der Erzgruber Straße 1, steht seit 1897 die kleine Dorfkirche. Diese geographische Lage kann auch symbolisch gedeutet werden: „Kirche als Mitte des Lebens!“ Trotzdem, dass der Ort zur evangelischen Kirchengemeinde Seewald-Göttelfingen gehört und selber nur noch „eine Hand voll Mitglieder“ in Schernbach leben, scheint dies noch zu gelten. So konnte im vergangenen Jahr wieder mal eine Sanierung des Kirchleins durchgeführt werden. 

In Zeiten, in denen die Zahl der Kirchenaustritte dramatisch zunimmt und die Kirchengemeinden sich von ihren „überflüssigen Kirchen“ trennen, beeindruckt diese Haltung der Kirchengemeinde doch sehr .Es zeugt von großem Respekt vor diesem besonderen Bauwerk. Eine Kirche ist für viele Menschen eben doch ein Ort, an dem sich entscheidende Phasen ihres Lebens in Freud und Leid vollziehen. Selbst für die, dem kirchlichen Gemeindeleben fernstehenden Menschen, gehört ein Kirchengebäude noch dazu, sie gehört „ins Dorf“!

Die Gründung von Schernbach

Die genaue Gründungszeit von Schernbach ist nicht belegt. Die Besiedlung dürfte am Anfang des 11. Jahrhunderts entstanden sein. In einer Urkunde im Jahre 1228 wird der Ort erstmals erwähnt. In dieser gibt Pfalzgraf Rudolf von Tübingen dem Bischof von Straßburg u.a. die Orte Schernbach, Göttelfingen, Hochdorf und die Kirche in Urnagold.[1] 

Die kirchengeschichtliche Entwicklung

Der Adelige Hiltebold von Isenburg schenkte um 1250 einige Güter in und bei Schernbach dem Kloster Reichenbach. Die weitere Geschichte von Schernbach war so mit der des Klosters verknüpft. Die nächsten Jahrhunderte waren geprägt vom Zerfall der klösterlichen Macht und dem Streit um das Kloster zwischen Baden und Württemberg. 1557 wird vertraglich festgehalten, dass das Kloster Reichenbach und damit auch Schernbach zur Grafschaft Eberstein (Markgrafenschaft Baden) gehört. Doch noch nicht einmal 40 Jahre später, 1595, wird das Kloster endgültig Württemberg zugesprochen. Herzog Ulrich führte ab 1534 den evangelischen Glauben ein. Doch Schernbach blieb katholisch, gehörte es doch kirchlich noch zum Kloster Reichenbach. 1599 schließlich wurden die Schernbacher gegen ihren Willen, da sie lieber katholisch bleiben wollten, der Pfarrei Grömbach zugeteilt. Als sogenannte Filialgemeinden verblieben Schernbach und auch Erzgrube bis in das 19. Jahrhundert bei der Kirchengemeinde Grömbach.[2] 

Ein erstes Kirchlein stand unterhalb des heutigen Haldenhofs (früher Hof Karl Schnierle). Im Heimatbuch „Unser Schernbach“ von Johannes Keppler, 1938 wird S. 154 berichtet, dass Herzog Karl am 18.4.1760 die Genehmigung zum Bau der Kirche erteilt habe. Ob es sich hierbei um einen Umbau der alten Kirche oder um einen völlig neuen Bau handelte, steht nicht fest. Wahrscheinlich ist, dass die alte Kirche nur ausgebessert und umgebaut worden ist. 

 

Der Neubau an der Erzgruber Straße

1891 wurden Schernbach und Erzgrube von  der Kirchengemeinde Grömbach abgelöst und Göttelfingen bzw. Hochdorf zugeteilt. Beide Orte erhielten dabei je 300 Reichsmark als Grundstock für eine zu bauende Kirche. Doch zu einer eigenen Kirche war es noch ein weiter Weg. Schließlich wurden der Schernbacher Kirchengemeinde über 3 Jahre hinweg Geld in Höhe von 11.600 Reichsmark gespendet. Die Stifterin war die Witwe von Dr. Friedrich Schlemmer, einem Freund und Förderer der Arbeit von Gustav Werner. Die Schlemmers hatten gerne ihre Ferien in Schernbach verbracht. Das „Doktorhäusle“ im Oberen Hof der BruderhausDiakonie am Buchenweg erinnert daran. 

Die großzügige Spende brachte den wichtigen Impuls und die Schernbacher beschlossen den Neubau. Selber sammelte man noch 1.500 Reichsmark, 1.200 Reichsmark kamen von der bürgerlichen Gemeinde hinzu und 2.100 Mark vom Staat. Johannes Frey stiftete den Bauplatz und als Architekten gewann man den Stuttgarter Theophil Frey (18-45-1904). Dieser war zeitlebens dem Baustil der Neogotik verpflichtet. Seine bekanntesten Arbeiten: Regotisierung der Stuttgarter Leonhardskirche (um 1900), Petruskirche (1900-1902) in Gablenberg. Am 5.12.1897 konnte die Schernbacher Kirche eingeweiht werden. Das etwas kleinere Kirchlein in Erzgrube wurde vom gleichen Architekten geplant und wurde etwas später gebaut.[3] 

Die Schernbacher Kirche ist in Holzbauweise errichtet worden. Neben dem Fachwerk ist auch die Fassade mit der im Schwarzwald typischen Holzschindel versehen. Der Kirchturm ist auffallend schlank. Seine Dachhaube ist achteckig und ragt spitz wie eine Lanze gen Himmel. Dieser Turm an der Südseite des Langhauses (im Fachbegriff „Fassadenflankenturm“) ist das auffallendste architektonische Element. Auch der sehr spitze Satteldachgiebel und die hohen „gotischen“ Fenster an der Längsseite und im Giebelbereich des Langhauses wiederholen dieses nach oben weisende Element eindrucksvoll. Die Festschrift zum hundertjährigen Jubiläum erwähnt unter den einfachen Ausstattungsstücken das Ölgemälde links vor dem Altarraum. Es stellt die Leiden Jesu am Kreuz von Golgatha dar. Das Bild wurde von dem Schernbacher Künstler Christian Keppler gemalt. Nach seinem Tode 1953 wurde das Bild von seinen Erben der Kirchengemeinde überlassen. Das Chorfenster erzählt in seinen Darstellungen das Gleichnis Jesu von den klugen und törichten Jungfrauen. Vor der Kanzel steht der sandsteinerne Taufstein. Wie in den meisten Kirchen steht auf der Empore eine Orgel. Sie hat 1972 das alte Harmonium abgelöst.[4] Die Orgel, wurde, wie die Orgel im Erzgruber Kirchlein, von Orgelbaumeister Kurt Fischer aus Bad Wimpfen gebaut. Beide Orgeln besitzen 7 Register mit insgesamt 340 Pfeifen. Die Kosten betrugen damals je Orgel 12.987 DM. Von Erzgrube ist bekannt, dass die Orgel am Sonntag, 5. März 1972 durch Kantor E. Hofmann eingeweiht wurde.[5]

„Eine Kirche wird deswegen errichtet, dass darin nichts anderes geschehe, als dass unser lieber Herr selber mit uns rede und wir wiederum mit ihm durch Gebet und Lobgesang“, so formulierte es Martin Luther zur Einweihung der Schlosskapelle in Torgau. 

Der denkmalschützerische Wert der Schernbacher Kirche ist unbestritten. Der Erhalt dieses Gebäudes als Kulturgut für die Allgemeinheit ist Aufgabe von uns Allen. Dies wird gelingen, wenn im vorerwähnten Sinne von Martin Luther, dieses Haus zur Einkehr und zum Wohlfühlen – zur Stille und zur Besinnung genutzt wird.
Evangelische Kirche

 

[1] Vgl. S. 21 „Seewald – Ein Heimatbuch“ von Undine Meissner, Geiger-Verlag Horb 1990.

[2] Vgl. Festschrift zum 100jährigen Bestehen der Kirche von Schernbach, 1997.

[3] Vgl. Festschrift zum 100jährigen Bestehen der Kirche von Schernbach, 1997.

[4] Vgl. Denkmalstiftung Baden-Württemberg: „Das Schernbacher Kirchlein Neogotik auf Schwarzwaldhöhen“, Nr. 2/2009.

[5] Vgl. Schreiben Orgelbau Kurt Fischer, Bad Wimpfen vom 6.7.2010

Kath. Pfarramt Baiersbronn

Katholische Kirchengemeinde

Unsere Katholische Kirchengemeinde mit Namen "Maria Königin der Apostel"

Wir möchten eine christliche Gemeinde von Gemeinschaften sein, in der das Wort Jesu erfahrbar wird: "Ich bin gekommen, damit sie das Leben in Fülle haben"
Kath. Kirchengemeine Baiersbronn

Quellen:

Baupläne (Bauamt Seewald)
Schreiben des Landesdenkmalamtes Baden-Württemberg vom 30.10.2002 "Verzeichnis der unbeweglichen Bau- und Kunstdenkmale in Seewald" (Ordner: Baugenehmigungsverfahren - Rechtsgrundlagen)